Donnerstag, 18. März 2010

NCAA Tournament: Midwest

Nun wirds aber auch Zeit: Heute geht die richtige Action im Tournament los, nachdem sich am Dienstag im Kick-in Game Arkansas Pine Bluff gegen Winthrop deutlich mit 61:44 durchgesetzt hat. Die Defense der Golden Lions sah in dem Spiel ganz stark aus, aber gegen Duke wird sich das sicher etwas anders darstellen als gegen nen Dritten der Big South.

Heute darf dann gleich der Overall #1 Seed Kansas ran. Mit nem 32-2 Record, einem supertiefen Kader, mindestens drei zukünftigen NBA Stars und einem der besten Coaches im Lande sollte der Weg ins Final Four für die Jayhaws ja eigentlich wie von alleine gehen. Pech nur, dass mit Oklahoma State und Tennessee ausgerechnet die beiden Teams in ihrer Midwest Region sind, gegen die sie verloren haben. Dazu kommt noch Michigan State oder Maryland als mögliche Semi Regional Gegner und in der unteren Hälfte warten noch Georgetown und Ohio State. Hört sich sicher schwer an und ESPN/CBS halten die Midwest ja für die absolute Killer Region, aber ich bleib dabei: Kansas setzt sich da (relativ easy) durch.

Bleiben wir also erst mal bei den Jayhawks: Es mag vielleicht jeweils bessere NCAA Spieler auf den einzelnen Positionen geben, aber als Team sind die Jayhawks fast ideal besetzt. Mit Sherron Collins ein echter Leader als Point Guard, der zu jedem Zeitpunkt als Senior auf dem Feld das Team kontrolliert und zudem noch bester Scorer mit 15.6 PPG ist. Dazu mit 6-11 Center Cole Aldrich (11.2 PPG, 9.9 RPG) der zweite Senior, der ein hoher NBA Pick wird. Die beiden Sophomore Zwillinge Markieff (6.8 PPG/5.4 RPG) und Marcus Morris (12.3/6.1 RPG) haben sich unter Bill Self innerhalb eines Jahres zu echten Waffen in der Offense entwickelt und sind beide sehr aktiv in der Hi Low Offense unterwegs. Dazu kommt Xavier Henry: Der Superstar-Freshman hat die Saison riesig angefangen, dann etwas Probleme mit seinem Wurf gehabt, sollte aber seine 13.6 PPG im Turnier noch deutlich steigern können und kann, wenn es drauf ankommt, sicher Verantwortung übernehmen. Dazu kommen diverse Bankspieler wie Reed oder Morningstar, die Selfs System perfekt beherrschen. Ich traue höchstens Kentucky oder Syracuse zu, dies Team im Final Four zu schlagen, Duke müsste allein schon wegen der tiefe der Bank Probleme bekommen. Heute gehts für Kansas erstmal den Lehigh (22-10), da sollte nun wirklich nix schief gehen, da spricht dann auch etwas die Statistik dagegen: Seit der Turnier-Ausdehnung auf 64 Teams im Jahre 1985 hat noch NIE ein #16 Team ein #1 Team in Runde 1 geschlagen.

Natürlich trotzdem ein kurzer Überblick über die anderen Favoriten in der Midwest. Michigan State sollte New Mexico State schlagen, braucht dann aber schon die Form der letzjährigen Turniers (erst im Finale gegen North Carolina verloren) um noch weiter vorzurücken. Die Spartans haben hoch talentierte Guards mit Kalin Lucas und Darell Summers, dazu mit Draymond Green (einen meiner Lieblingsspieler vom letzten Jahr) einen hart fightenden Flügel und auch eine recht tiefe Bank, doch sowohl Ergebnisse als auch Teamplay waren dieses Jahr viel zu unkonstant. Anfang Februar verlor man z.B. drei Spiele in Folge, gegen Wisconsin, Illinois und Purdue. Und wer dies Jahr sogar gegen North Carolina verliert, dürfte gegen jedes Team ab Runde 2 Probleme bekommen. Da warten wohl die Maryland Terrapins mit Guard Greivis Vasquez (19.5 PPG, 4.6 RPG, 6.3 APG). Seine Stats sind zwar wirklich beeindruckend, aber bei näherem Hinsehen versteckt sich der gute Vasquez in wichtigen Spielen und ist vielleicht auch manchmal etwas "over-confidant" und ein Basher. Ich erinner mich gut an letztes Jahr, als Vasquez vor dem Spiel gegen 1# Seed Memphis rumtönte, dass die Tigers in der Big East nur ein Durchschnittsteam wären und halt Glück hätten in der schwachen C-USA zu spielen. Mag ja durchaus was dran gewesen sein, aber nach solchen Sprüchen sollte man nicht mit 70:89 verlieren und im Spiel die Lichter ausschießen. Naja, nun isser im Senior Year, vielleicht hat er ja was gelernt.

In der unteren Hälfte find ich Georgetown trotz Big East Turniersieg etwas überschätzt, letztlich handelt sich doch nur um 23-10 Team, welches stark von zwei Spielern lebt: Guard Austin Freeman (16.7 PPG) und natürlich der großen Center Hoffnung Greg Monroe. Der 6-11 Sophomore hat richtig gute Bewegungen drauf, gar nicht so sehr Low Post, sondern auch aus dem Fronting bzw. vom Flügel aus, aber seine Stats (16.1 PPG/9.5 RPG) sind auch deshalb nicht so super beeindruckend, weil er sich doch immer wieder stark zurückhält wirklich mal 1-1 seine Größe auszunutzen und die Leader-Rolle bei den Spielen, die ich gesehen habe, auch gerne erstmal abgibt. Da bin ich echt gespannt wie es sich im Turnier entwickeln wird, nur viel Zeit haben er und die Hoyas nicht, denn in Runde zwei wartet schon Tennessee.

Über die Vols könnte man diese Saison sicher allein schon Romane schreiben, ich fasse es mal so zusammen: Wichtige Spieler aus der ersten Fünf nach Waffenbesitz gesperrt worden, als Folge dessen als Team mehr zusammengeschweisst, besser gespielt, mehr Spiele gewonnen, dann aber böse im wichtigsten Saisonspiel im SEC Halbfinale von Kentucky auf die Mütze bekommen (45:74) und darum dann nur #6 Seed im Turnier. Fazit: Ein sehr umbequemer Gegner, kaum ausrechenbar, extrem motiviert, von Top Teams aber schlagbar. Falls das Spiel gegen Georgetown zustande kommt: Sehr interessantes Matchup !

#2 Seed Ohio State hat aus meiner Sicht in den ersten beiden Runde das einfachste Schedule aller Top Teams: UC Santa Barbara (wer immer die auch sind) und dann entweder Oklahoma State, die viel zu stark von James Anderson leben oder die (vollkommen überbewerteten) Georgia Tech Yellow Jackets. Ohios States Superstar Evan Turner muss man erstmal stoppen, dazu ist in der Midwest sicher Kansas in der Lage, für Georgetown oder Tennessee wird das schwierig.

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