Montag, 15. März 2010

TuS Neukölln mit 2 Siegen

Praktisch als Vorbereitung auf die NCAA Tournament Bracket-Veröffentlichung am Abend standen gestern Nachmittag noch zwei Neukölln Spiele an, die ich hintereinander coachen durfte. Die Vorraussetzungen hätten nicht unterschiedlicher sein können: Während die Damen schon lange die Meisterschaft in der Landesliga sichern hatten (11-0) und es gegen Intercor von Beginn an nur um die Höhe des Sieges ging, war es für die Herren (6-11) ein Do-or-Die Spiel um den Abstieg gegen den direkten Konkurenten Siemensstadt (7-9).

Nachdem ich das 1st Herren-Team erst vor 2 Wochen in der Situation "Noch 4 Spiele -> 4 Siege nötig" (nach einer Series von zuvor 7 Niederlagen) übernommen habe (totaler Wahnsinn, i know), war die Ausgangssituation gestern gänzlich schlecht: 3 Tage zuvor war zwar am Donnerstag das erste Spiel unter meiner Regie gewonnen worden, doch das Spiel in Rudow war absolut abscheulich, zur Halbzeit war man mit 14 Punkten Rückstand bereits so gut wie abgestiegen und der Topscorer aus diesem Spiel, Dennis Schmidkunz (23 Punkte), fehlte nun.

Dass das gestrige Spiel gegen Siemensstadt am Ende mit 20 Punkten gewonnen werden konnte (und damit auch der wichtige direkte Vergleich für uns spricht), kann man schon fast als Basketballwunder sehen. Mit lauter Unterstützung einer erstmals halbwegs gefüllten Halle und mit einer medi-aggressiven Man-to-Man (statt der super passiven Zone) konnte das Team die Siemensstädter immer wieder zu schlechten Würfen zwingen und unserer Center Ragnar, Burghard und Ruben räumten plötzlich ordentlich Rebounds ein. Im Angriff hatte ich in 5 Trainingseinheiten versucht eine sehr einfache Variante von Bill Selfs Hi Low Offense zu implementieren. Wenn auch wenig Hi Low gespielt wurde, so ergaben sich aus der klaren Offense Struktur aber gute Würfe und ne gute Break Sicherung. Die Offense ist zwar kein Vergleich zum Spaßfaktor einer Dribble Drive Motion, aber für nen Team mit 2 großen 5ern extrem geeignet.  

Matchwinner war Jan Buchholz, der 6 Dreier versenkte, von der Linie fehlerfrei blieb und für 30 Punkte sorgte (wahrscheinlich Career High) . Samii Selant hat vielleicht das erste Mal in seinem Leben auf der 1 gespielt, aber aus Mangel an Alternativen gings nicht anders und er hat seine Sache dafür gut gemacht. Sein Parkplatz-Dreier kurz vor Schluss sorgte dann auch für den Sieg im direkten Vergleich. Jetzt müssen nur noch 2 Spiele gewonnen werden, immer noch schwierig genug, aber ab jetzt ist es nicht mehr ganz aussichtlos. DBV, wir kommen.

Die Damen hatten es erwartungsgemäß einfach und gewannen 90:37. Maria ist nach ihrem Katrastrophen-Spiel von Pankow zurück und hat vor allem ihren "Easy Floater" wiedergefunden (puuu.. sehr beruhigend). Gülli macht in ihrem letzten Spiel dieser Saison da weiter wo sie in den letzten Spielen aufgehört ab: Nicht ansatzweise zu stoppen. Weitere Erkenntnisse: Frau Terlecki schließt keine Breaks mehr ab und Saskia ist nicht schneller geworden, aber trotzdem beim Break andauernd als erste vorne... ich nehme an sie läuft recht früh los. Was gut so ist. Die Dribble Drive Offense war gestern aus meiner Wahrnehmung heraus sogar effektiver als der Break (wo wir üble Fehler machten), sowas hat man auch selten.  Wenn doch nur alle Teams Drive Offense spielen würden, das Spiel Basketball wäre irgendwie noch viel viel schöner...

Schön wars auch meinen Ex-Point Guard (und heimliche Lieblingsspielerin) aus Marzahn Claudi Pflug als Schiri in beiden Spielen wiedersehen zu dürfen. Meine Anregung, nächste Saison Oberliga in Neukölln zu spielen, stieß nur auf mäßige Begeisterung. Ich würds ihr aber auch sehr wünschen, dass sie nochmal in der 2. Liga angreift. Ansonsten gilt: Theres no basketball like neukölln basketball...

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